Was
ist Tai-Chi-Chuan?
Als Tai-Chi-Chuan bezeichnet man „Abfolgen traditioneller chinesischer
Bewegungsbilder“, die vor langer Zeit von ihren Gründerfamilien festgeschrieben
wurden. Ich nenne diese „Choreografien im Chinesischen Schattenboxen“, der hohen
Kunst des Tai-Chi Chuan. Tai-Chi Formen zeichnen sich aus durch fließende und
geschmeidige Bewegungsabläufe, die auf Zuschauer anmutig und inspirierend
wirken; oft laden sie Zuschauer ein, stehen zu bleiben, einfach nur zu
beobachten und hin und wieder zu staunen. Natürlich nur, wenn der sich im
Tai-Chi Übende sein Handwerk auch versteht und eine Form hingebungsvoll zu
laufen vermag. Wie dieses funktioniert und wie man Tai-Chi so erlernt, dass der
Zuschauer ins Schwärmen gerät, möchte ich auf den nächsten Seiten beschreiben.
Vielleicht bekommen auch Sie Lust, einen anderen Weg an Körperübungen
einzuschlagen, also ohne hechelnd durch den Wald rennen oder sich schwitzend
auszupowern zu müssen.
Ausführung
Tai-Chi
Formen und ihre zugrunde liegenden Bewegungsbilder werden i.d.R. langsam und
achtsam ausgeführt; so zumindest im Yang-Stil, dem ich mich seit mehr einem
viertel Jahrhundert verschrieben habe. Gerade weil Tai-Chi sanft und
hingebungsvoll praktiziert wird, man sich mit Körper und Geist ganz auf die
Bewegungen einlässt, kommt der Organismus in Einklang; die Atmung wird
natürlich, sie gleicht sich den Bewegungen an, was das Empfinden von Ruhe und
Gelassenheit fördert. Auch muss man sich konzentrieren, will man sich nicht in
den Bewegungsbildern verlieren oder die festgeschriebenen Abläufe mit ihren
jeweiligen Abfolgen aus den Augen verlieren. Durch das Zusammenspiel von Kraft
und Härte auf der einen und Entspannung und Loslassen auf der anderen Seite
trägt Tai-Chi zur Kräftigung des Organismus bei; beim gleichzeitigen Bestreben
um Gelassenheit und Loslassen. Chinesen behaupten, Tai-Chi würde Krankheiten
vorbeugen und ein langes Leben bescheren. Quod erit demonstrandum (Latein: Was
zu beweisen ist ;-)
Familienstile
Wer
sich unbedarft dem Chinesischen Schattenboxen nähert, ist oft verwirrt über die
vielen Stile und vielfältigen Formen, die Tai-Chi hervorgebracht hat. Ich
möchte wie folgt aufklären: Als China aufgrund „seiner großen Mauer“ noch
abgeschottet war, auch Kampfkünste verboten und nur im Verborgenen geübt
wurden, waren es Familien (genauer Sippen), in denen die Kunst des
Schattenboxen auf den jeweils nächsten Spross (Sohn oder Tochter) übertragen
wurden. So entstanden die großen Familien-Stile, in denen die jeweilige Art der
Ausführung für eben diese Familien typisch und stilbildend wurde. Namentlich
möchte ich aufführen: Chen-Stil, Yang-Stil, Wu-Stil, Wu-Hao-Stil, Sun-Stil,
He-Stil und Lee-Stil. Wer es genau wissen möchte, ist herzlich eingeladen, sich
in den Weiten des Wissens und Internets rund um Tai-Chi-Chuan zu verlieren. Mit
weniger zufrieden, doch dieses richtig gemacht, seien nachstehend meine
Präferenzen beschrieben. Formen, denen ich bis heute treu geblieben bin und die
ich gerne und guten Gewissens in über 1.000 Unterrichten weitergab und
weiterhin praktiziere; gerade, wenn es darum geht, mit Weile zu eilen und sich
mäßig, aber regelmäßig zu üben, um jeden Tag ein wenig besser zu werden.
Lange Yang-Form (85er Form)
Als
„lange Yang-Form (85er
Form)“ bzw. „das lange Lied“
bezeichnet man die 85 Folgen des Tai-Chi-Chuan, die in den Jahren 1883 bis 1936
von Meister Yang Cheng Fu, einem Familienmitglied in der dritten Generation der
Yang Familie, aus den älteren Tai-Chi Formen des Yang-Stils abgeleitet wurden.
Die lange Yang-Form mit insgesamt 85 Bewegungsbildern, zeichnet sich dadurch
aus, dass die tiefen Stellungen und nachsetzende Schritte der alten „Form nach
Meister Yang Ban Hou“ mit ihren 108 Abfolgen gestrichen wurden. Sie verzichtet
auch auf schnelle Sprünge und wird deutlich langsamer, dafür aber auch
kraftvoller in den Bewegungen ausgeführt; weich hingegen sind die viele
Übergänge, die zum Entspannen und Sammeln für das jeweils nächste Bewegungsbild
einladen. Die lange Form (85er Form) ist gekennzeichnet durch gleichmäßige
Geschwindigkeit, große Schritte und ausladende Bewegungen und ein Wechselspiel
aus Verdichtung zur Vorbereitung und Entfaltung in die eigentlichen
Bewegungsbilder.
Pekingform (24er Form)
Als Pekingform (24er
Form) bezeichnet man die 24 Folgen des Tai-Ji-Quan, die im Jahre 1956 vom Nationalsportkomitee der
Volksrepublik China aus verschiedenen Tai-Ji-Formen
zusammengestellt wurden. Passagen mit vielen Wiederholungen, v.a. aus den
älteren Tai Chi Formen des Yang-Stils, der den Ursprung der Pekingform bildet,
wurden gestrichen, um eine Abfolge an Bewegungsbildern (Choreografie) zu
schaffen, die deutlich leichter und schneller zu erlernen ist. Die Pekingform
ist reduziert auf grundlegende Bewegungsbilder, die auch in komplexeren und
anspruchsvolleren Tai-Chi Formen vorkommen; dort jedoch anders zusammengesetzt
und in unterschiedlicher Reihenfolge. Die Pekingform ist gut strukturiert und
relativ leicht nachvollziehbar. Gerade im Westen (links des mittleren Ostens
:-) erfreut sich die Pekingform großer Beliebtheit; auch für „Menschen, die ihre
Gräten noch sortieren müssen“ und hin und wieder „ein Rechts-Links-Problem“
haben. Wer diese Hürden genommen hat, fühlt sich bald zuhause in der Welt des
Tai-Chi-Chuan.
Wie mit Tai-Chi beginnen?
In
ihrem gut durchschaubaren Ablauf bietet die Pekingform mit ihren 24 Folgen den
idealen Einstieg in die hohe Kunst des Chinesischen Schattenboxens und bereitet
optimal auf die lange Yang-Form mit ihren 85 Folgen vor. In meinen Taiji Kursen „die Pekingform (24er Form)“ und "die
lange Yang-Form (85er Form)" brachte ich Junggebliebenen das Chinesische
Schattenboxen näher, um einen heilgymnastischen Grundstein fürs Älterwerden zu
legen. Informationen zu meinen einstigen Tai-Chi Kursen finden Sie für Mainz
mit seinen Ortsteilen (v.a. Finthen, Drais,
Lerchenberg, Marienborn, Oberstadt, Hechtsheim, Großberg,
Weisenau, Laubenheim und Bodenheim) unter Tai-Chi-Kurse Mainz-Hechtsheim und für die Mainspitze (v.a. Mainz-Kastel, Kostheim, Ginsheim, Gustavsburg, Bischofsheim, Bauschheim
und Rüsselsheim) unter Tai-Chi-Kurse Ginsheim-Gustavsburg.
Lebenslanges Lernen
Als
Tai-Chi Lehrer in Ginsheim-Gustavsburg und Mainz habe ich zwischen 2001 bis 2023
weit über 150 Teilnehmern die hohe Kunst des Schattenboxens nähergebracht. Dass
viele regelmäßig mit guter Laune bei mir übten, sprach für die Qualität meines
Unterrichts. Vielleicht auch, weil ich mich mit Herz und Verstand dem
Vermitteln komplexer Sachverhalte verschrieben und so vieles mehr zu bieten
habe. Als Heilpraktiker für Psychotherapie (nach dem Heilpraktikergesetz)
werde ich oft auch nach folgenden Methoden gefragt: Tiefenentspannung, Stress
Reduktion, Autogenes Training, Muskelrelaxation sowie Meditation und Zazen; auch sie helfen, sichtbar und spürbar zur Ruhe zu
kommen und innerlich zu entspannen. Wenn Sie an derartigen Angeboten
interessiert sind, schreiben Sie mir bitte unter Uwe.Boller@china-boxen.de.
Gerne beantworte ich Ihre Fragen rund um Tai-Chi-Chuan, körperliche Entspannung
und Frieden im Geist auch telefonisch unter (Ländervorwahl BRD) o6144 63o8 oder
o6134 6o17647 sowie unter o163 7336447. Was auch immer ich für Sie/Dich tun
kann: You’re very welcome!
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